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Wir wollen, dass Eichstätt eine „Transition Town“ wird, so wie seit 2006 weltweit bereits 300 Städte.
Die in Deutschland entstehenden Transition Towns nennen sich „Energiewende-Stadt“,
„Stadt im Übergang“, „Stadt im Wandel“.
Weder der Klimawandel noch die Folgen von „Peak Oil“ werden um Eichstätt einen Bogen machen. Der Klimawandel ist mittlerweile im Bewusstsein vieler Menschen angekommen. „Peak Oil“ bezeichnet die Tatsache, dass uns in den nächsten Jahren das Erdöl als Treibstoff für unseren Wohlstand ausgehen wird. Welche Bedeutung dieser fossile Energieträger für unsere gegenwärtige Lebensweise hat, ist den wenigsten Menschen bislang bewusst. Wie sich unser Leben während der Verknappung des Erdöls verändern wird und wie es aussieht, wenn dieser Rohstoff nicht mehr verfügbar ist, kann und will sich heute kaum jemand vorstellen. Doch dieses bevorstehende „postfossile“ Zeitalter ist näher als es den Anschein hat:
Auch wenn noch darüber gestritten wird, wann Peak Oil, zu deutsch das „Ölfördermaximum“, stattfindet bzw. stattgefunden hat, ist unstrittig, dass es spätestens in einigen Jahren so weit ist.
Transition Towns erklären offiziell, dass sie sich auf diesen vorhersehbaren Wandel vorbereiten. Ob es rechtzeitig genug ist, wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls kann es nicht zu früh dafür sein. Und deswegen beginnen wir jetzt in Eichstätt mit dieser Initiative.
Je früher eine Stadt den Wandel einleitet, desto mehr Gestaltungsmöglichkeiten hat sie. Wenn man die offensichtlichsten Konsequenzen betrachtet, nämlich die Verteuerung des Transportwesens bei steigenden Sprit-Preisen, wird schnell deutlich, dass eine lokale Versorgung mit den lebensnotwendigen Gütern und der Ausbau öffentlicher Nahverkehrssysteme unabdingbar sind. Weitere notwendige Maßnahmen sind von den jeweiligen örtlichen Verhältnissen abhängig und in ausführlichen Gesprächen der Betroffenen zu ermitteln. Mit dieser Aufgabe sind die Stadtverwaltungen zur Zeit noch überfordert, da sie von Lobbies, Interessengruppen, und von den Wählern abhängig sind, die mehrheitlich noch nicht bereit sind, die Notwendigkeit des Wandels zu sehen.
Deswegen ist es die Aufgabe der unabhängigen und vorausschauenden Bürgerinnen und Bürger, hier Vorarbeit zu leisten und mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten in die Verantwortung für die zukünftigen Lebensbedingungen, auch ihrer Kinder und Enkel, zu gehen. Einerseits gilt es, ein Konzept zu erstellen, was zu tun ist. Andererseits gilt es, Aktivitäten zu entwickeln, mit denen - unabhängig von politischen Entscheidungen - Fakten geschaffen werden, die sichtbar sind und die Entscheidungsträger davon überzeugen, dass diese Aktivitäten unterstützenswert sind.
Hier in Eichstätt sind die Voraussetzungen für einen solchen Prozess zur Zeit günstig:
Mit dem „Stadtentwicklungskonzept (SEK) 2020“, das eine Bürgerbeteiligung einbezieht, wird eine Möglichkeit geschaffen, unser Anliegen vorzutragen.
Der Antrag der Stadt, „elektromobile Modellstadt“ zu werden, weist darauf hin, dass ein gewisser Wandel immerhin als erstrebenswert erachtet wird.
Wir freuen uns auf MitbürgerInnen, die bei der „Initiative Transition Town Eichstätt“ mitwirken wollen.
transition-eichstaett@t-online.de